Beruf      
    
  Der perfekte Job! Es gebe ihn - heißt es immer wieder von überall her - den einen Beruf, der das Beste für dich ist. Was ist das Beste? Die Höhe des Gehalts/Lohns? Die pünktliche Überweisung des Gehalts/Lohns? Nette Kollegen und Kolleginnen? Ein guter Chef? Was definierst du als GUT, was als SCHLECHT? Alles Unsinn - viel wichtiger ist es, sich wohl zu fühlen, die Arbeit gerne zu machen und sich mit den Kollegen und den Vorgesetzten gut zu verstehen. Dabei verstehe ich "gut verstehen" nicht als kumpelhaft, vielleicht als kameradschaftlich aber eher einen Umgang geprägt von gegenseitigem Respekt.

Bei der Berufs- bzw. Jobwahl sollte man also nicht danch fragt, was kann ich da oder dort verdienen. Man sollte besser fragen, was kann ich, was mache ich gerne, womit würde ich mich gerne in meinem gesamten beruflichen Leben beschäftigen wollen, was könnte der Arbeitgeber von mir erwarten und was kann ich meinerseits anbieten.

Das bedeutet nun eben auch, dass man sich anpassen muss. Anpassen an die Eigenheiten aller Kollegen und Kolleginnen, auch an die der Chefs. Manchmal kann man sich gegen bestimmte Aussagen wehren, manchmal muss man tief Luft holen und schlucken. Nicht gleich und vor allem nicht ohne nachzudenken spontan dagegenhalten. Das ist immer emotional und falsch. Und vor allem nicht weglaufen, wenn einem etwas nicht gefällt! Wie heißt es doch im Volksmund: "Was ich habe weiß ich, was ich bekomme weiß ich nicht." Es könnte also noch viel schlimmer kommen.

Also muss man die schrägen Aussagen sowie die schlechte Laune auch der Chefs ertragen; es kommen bestimmt wieder bessere Tage. Die beiden Chef-Paragrafen sind doch sicher bekannt:
  - §1: Chef hat immer recht.
  - §2: Hat der Chef ausnahmsweise mal nicht recht, dann tritt automatisch §1 in Kraft.

Und so darf man sich nicht ärgern, wenn der Chef / die Chefin
  - den Geburtstag zum Teil über Jahre hinweg vergessen und erst aufwachen, wenn man zu Tisch bittet,
  - einfach ignorieren, dass man einen runden Geburtstag hatte (z.B. 60 Jahre),
  - nicht daran denken, dass man ja schon 10 Jahre und länger im Unternehmen ist,
  - kein Wort darüber verlieren, dass man seine Arbeit nachweisbar immer zur vollsten Zufriedenheit erledigt hat,
  - einem nur dann eine Gehalts-/Lohnerhöhung geben, wenn der Gesetzgeber oder der Tarifvertrag das ausdrücklich
    verlangen,
  - jede neue Kollegin / jeden neuen Kollegen mit einem höheren Gehalt einstellen als das, was man selbst hat,
  - einem mal so etwas an den Kopf wirft wie, "Es muss keiner mit Bauchschmerzen zur Arbeit kommen.", wenn
    man mal wagt etwas zu den Entscheidungen der Chefs zu sagen oder nur mal eine eigene Meinung äußert,
  - einem nicht nach seinem wirklichen Leistungsvermögen beschäftigen will, einem sogar verbietet das zu tun, was
    man gut kann, auch wenn Bedarf dafür da ist und andere Kollegen gerne Hilfe annehmen würden,
  - eine Reisekostenabrechnung verschlampt hat und man dadurch diese Kosten nicht erstattet bekommt und dann
    auch noch hören darf, dass man ja schließlich selber Schuld ist, man hätte sich ja eine Kopie davon machen
    können,

Und wenn dan die Chefin in der Mittagspause noch sagt, "sie wollen sich doch nicht etwa neben mich setzen", dann könnte man platzen. Und so entwickelt sich im Laufe der Arbeitsjahre eine intensive "Freundschaft". Weglaufen ist aber auch nur dann eine Option, wenn der innere Frust so groß geworden ist, dass der letzte Tropfen das Fass zum Überlaufen gebracht hat. Gibt es aber in der neuen Firma "bessere" Chefs? ...

Man will ja nicht meckern, aber eine Meinung darf man auch haben. So könnte man seinerseits auch sagen, dass die meiste Arbeit der Chefin von jeder anderen Mitarbeiterin auch getan werden könnte. Und wenn ein Kollege noch sagt, dass er entscheidet und sie nur verkündet oder ein zweiter Kollege dazu ergänzt, dass die von ihr ausgegebenen Pläne zu 90% falsch sind und überarbeitet werden müssen, dann ist das schon ein deutliches Zeichen, oder?

Warum fallen manche Menschen nur immer nach oben? Wenn man Verantwortung bekommt und die Karriereleiter nach oben steigen darf, dann sollte diese Person eigentlich ihre Arbeit gewissenhaft und sauber machen, neue Aufgaben schnell und bravourös meistern, gut mit Menschen umgehen können und messbare Erfolge nachweisen können. Und wenn sich diese Erfolge nach Jahren nicht einstellen, die Chefin weder das eine noch das andere so richtig auf die Reihe bekommt!, Ist sie dann richtig auf diesem Cehfsessel? Zumindest darf sich das ein Mitarbeiter fragen, der immer wieder Druck verspührt und Leistung nachweisen muss.

Wenn ein/e Mitarbeiter/in XY nicht die von ihm/ihr erwartete Leistung bringt, dann darf er/sie gehen. Wenn ein Chefin nicht die von ihr erwartete Leistung bringt, dann bekommt sie eine neue "wichtige" Aufgabe, auch wenn sich die gesamte Belegschaft "anschaut" und fragt, ob sie das überhaupt schaffen kann, ob sie dazu in der Lage ist. Naja, jeder soll sich beweisen können, wenn er es dann kann. Und so fallen manche Menschen nie nach unten, immer nur nach oben.

Das höchste aller Gefühle für einen Menschen ist, dass er anerkannt und geschätzt wird, dass man ihm mal DANKE sagt, dass eine Arbeitsperiode mal positiv und personenbezogen und nicht pauschal, "abgerechnet" wird. Wenn Chefs aber heutzutage nicht mehr wissen, was eine Prämie ist oder bei dem Wort DANKE nur daran denken, dass ihnen von höherer (Geschäfts-)Stelle auch niemand DANKE sagt, ist das Betriebsklima / die Arbeitswelt dann noch gesund?

Tue so, als würdest du ein Lächeln schenken:
  Ein Lächeln kostet nichts und bewirkt viel,
es bereichert diejenigen, die es empfangen,
ohne die zu belasten, die es verschenken.

Es dauert nur einen Augenblick,
doch seine Wirkung ist manchmal ewig.

Niemand ist so erbärmlich, es nicht zu verdienen.
Es schafft Glück im Hause,
es ist der sensible Ausdruck der Freundschaft,
es gibt den Entmutigten neuen Mut.

Man kann es nicht kaufen,
nicht leihen und nicht stehlen,
Denn es existiert nur in dem Moment,
in dem es geschenkt wird.

Und wenn Ihr einmal einen Menschen trefft,
der kein Lächeln mehr kennt,
seid großzügig und schenkt ihm das Eure,
Denn niemand braucht so dringend Euer Lächeln
wie derjenige, der es anderen nicht mehr schenken kann.
 

Manche können ein schönes, ein von Herzen kommendes Lächeln zurückgeben. Manche "fletschen" auch nur die Zähne und meinen, gelächelt zu haben.

Wenn ich jetzt genug über den schönsten Job der Welt geschrieben und gelästert habe, dann will ich zum Schluss noch eine Weisheit loswerden. "Kluge Menschen lassen sich belehren. Dumme wissen alles besser."

Und auch meiner ehemaligen Chefin (Frau H. G.) will ich noch etwas mit auf den Weg geben: "Man kann sich vor anderen Menschen verbeugen und dabei größer werden." (verbeugen meine ich nicht nur nach oben!)
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